Endet ein Arbeitsverhältnis haben Arbeitnehmende einen gesetzlichen Anspruch auf die Ausstellung eines schriftlichen Zeugnisses. Wie positiv dieses ausfällt, hängt zu großen Teilen von der effektiven Stimmung der Zusammenarbeit, der Reflektionsfähigkeit des Beurteilers sowie der Arbeitszeugnis Schlussformulierung ab. Viele Unternehmen verfügen über ein sogenanntes Zeugnistool, in dem die beurteilende Person, meist der direkte Vorgesetzte, seine Kreuze setzen kann. Fraglich sind dabei die hinterlegten Sätze, welche der Schreiber automatisch zusammenfügen kann, sowie ist ein Arbeitszeugnis mal erstellt, kommt die persönliche Haltung zur Leistung und zum Verhalten des Mitarbeiters dazu.
Das Arbeitszeugnis der bisherigen Stelle ist für die Bewerbung auf einen neuen Job eines der wichtigsten Dokumente – Personalverantwortliche erfahren hier von einem ehemaligen Vorgesetzten des Bewerbers Genaueres über Arbeitsleistung, Arbeitsergebnisse und generelles Verhalten am Arbeitsplatz.
In meinen fast 20 Jahren HR-Erfahrung kann ich folgendes zum Thema Arbeitszeugnis berichten. Viele Vorgesetzte nehmen ihre Mitarbeitenden am Anfang des LifeCycle sehr positiv war. Im Laufe der Anstellung legt man gute Ereignisse in die rechte Waagschale und schlechte in die Linke. Sobald das Arbeitsverhältnis zu Ende geht, fängt man an zu führen, also das heisst den Mitarbeiter in gewissen Themen der Zusammenarbeit zu kontrollieren. Dieses Verhalten kann eher negative Seiten des Mitarbeitenden aufzeigen obwohl dieser immer sehr gute Leistung erbracht hat. Diese Art der Führung widerspiegelt sich dann auch in der Zeugnisformulierung.
Die Wirkung eines Arbeitszeugnisses kann bei jeder Person anders wahrgenommen werden. Je nach Stimmung, Prägung oder Erfahrungswerten ergibt es ein anderes Bild. Entspricht diese Vorgehensweise dem heutigen Standard? Ich denke nein.
Aus meiner HR-Praxis sind mir einige Fälle bekannt, welche über ein sehr gutes Zeugnis verfügt haben, jedoch in der Arbeitswelt die geforderte Leistung oder Verhalten nicht erbringen konnten und umgekehrt. Ich bin der Ansicht, Arbeitszeugnisse sollten durch wertfreiere Instrumente ersetzt werden sowie einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft erhalten.
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